Nagycenk (Zinkendorf)
Die Siedlung im Tal der Bäche Ikva und Arany wurde erstmals 1291 in einer Urkunde erwähnt, in späteren Quellen wird sie als zwei getrennte Dörfer angegeben. Das Dorf war im Mittelalter im Besitz der Familien Kanizsai und Nádasdy, daran erinnert man das ehemalige Herrenhaus von Nádasdy im Dorfzentrum, das spätere Gasthaus zum Weißen Rössl. Das Dorf gelang im 17. Jahrhundert, während der Herrschaft des Erzbischofs György Széchényi, in den Besitz der Familie Széchenyi. Ab Mitte des18. Jahrhunderts, mit dem Bau des Hauptgebäudes des heutigen Schlosses, wurde es zum Zentrum des Familienguts. Die Geschichte der Siedlung ist eng mit der Geschichte der Familie und mit István Széchenyi verbunden, der Cenk von seinem Vater Ferenc Széchényi erbte. Die beiden Teile der Siedlung wurden 1892 unter dem Namen Nagycenk vereint.
Sehenswürdigkeiten:
Schloss Széchenyi: Während der Rekonstruktionsarbeiten zwischen 2020 und 2023 wurden auch das Alte Schloss, der Széchenyi-Flügel, das Blumenhaus, das Pandúrházak und der Schlosspark rekonstruiert und die Ausstellung, die István Széchenyi als Staatsmann und Privatperson präsentiert, erneuert . Ab dem 15. Dezember 2023 heißt das erneuerte Schloss wieder Besucher willkommen.
Skulpturenpark: Östlich von Lindenallee entstand auf lokaler Initiative ein Skulpturenpark, um barocke öffentliche Skulpturen auszustellen, die nach dem Zweiten Weltkrieg vermisst oder beschädigt waren, viele Statuen gelten als Kuriositäten, wie zum Beispiel Ungarns einzige öffentliche Skulptur von St. Thekla. Seit 2020 bereichert das nach Originalzeichnungen rekonstruierte Gebäude der barocken Eremitenkapelle, die einst am Ende der Lindenallee stand, den frei begehbaren Park.
Museumseisenbahn: Die 1972 von der Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahn (Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút, GYSEV) errichtete Museumsbahn mit 760 mm Spurbreite schlängelt sich 3600 Meter lang. Neben dem Bahnhofsgebäude können Lokomotive und Waggons vom Beginn des 20. Jahrhunderts in einer Open-Air-Ausstellung besichtigt werden. Die Ausstellung erinnert an die zentrale Rolle von István Széchenyi bei der Entwicklung der ungarischen Eisenbahn.
Kreativhaus: Das 1790 erbaute ehemalige Gespanhaus beherbergt das Kreativhaus, einen wichtigen Veranstaltungsort für lokale Programme.
Pfarrkirche König St. Stephan I. und Széchenyi Platz: Miklós Ybl wurde von István Széchenyi, der sich bereits in Döbling aufhielt, mit den Plänen für die heutige dreischiffige, neoromanische Kirche beauftragt. Das zentrale, emblematische Element des Platzes ist die Bronzestatue von István Széchenyi.
Széchenyi Mausoleum und Friedhof
Obwohl Nándor Bokor nicht in Nagycenk geboren wurde, ist aber neben den Nachkommen der Familie Széchenyi eine herausragende Persönlichkeit, die als innovative Schmiedemeister die Maschinenfabrik von Nándor Bokor in Cenk gründete. Die Produkte der Fabrik gewannen zahlreiche Ehrentitel von Industrieausstellungen der damaligen Zeit, und 1885 zeichnete József Ferenc die Arbeit von Nándor Bokor mit einem goldenen Verdienstkreuz aus. In der Maschinenfabrik wurden die sogenannten Zenker Pflüge (eiserne Pflugköpfe) und die Bokor-Sämaschinen hergestellt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt waren. Nándor Bokor starb 1896, sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Nagycenk, der traditionell mit dem Kreuz der alten Kirche in Nagycenk geschmückt ist. Anekdoten sind über die Bleistifte von Nándor Bokor, die er von Franz Josef erhielt, in Nagycenk bekannt. Wenn er als Hausmeister der Schule in Zenk die Schüler besuchte, nahm er die berühmten Bleistifte mit. Die größte Ehre in der Schule war, wenn jemand mit dem Bleistift von Franz Josef schreiben konnte.