Schloss Széchenyi, Nagycenk

Die Residenz der Familie Széchenyi gilt als nationale Gedenkstätte zu Ehren der Familie, die die Entwicklung Ungarns voranbrachte sowie dem Leben und Werk des Grafen István Széchenyi.

Das mittlere Hauptgebäude des heutigen Schlosses in Nagycenk („das Alte Schloss“) und der prachtvolle französische Garten wurden in den 1750er Jahren unter dem General Antal Széchényi und seiner Gattin Zsuzsanna Barkóczy im Barockstil gebaut.

Nach dem Tod der Witwe von Antal Széchényi wurde das Landsitzzentrum von Ferenc Széchényi übernommen und in klassizistischem Stil umgebaut. Er ließ auch den Englischen Garten um das Schloss errichten. Im Schloss hob er auch seine wertvolle Sammlung an Büchern und Handschriften sowie einen Teil der Münzen- und Landkartensammlung auf, die er 1802 dem Ungarischen Nationalmuseum und der Széchényi Nationalbibliothek stiftete. 1820 wurde das Schloss von István Széchenyi geerbt, der die Anlage durch zwei Seitenflügel erweiterte. Der östliche Reitstall und der westliche Széchenyi-Flügel knüpfen rechtwinklig an das zentrale Gebäude an.

Im westlichen Flügel wurde das erste auch fürs Duschen geeignete Badezimmer Ungarns mit einem runden Becken sowie eine Toilette mit Wasserspülung nach englischem Vorbild gebaut. Der Schlossgarten wurde mit Gasbeleuchtung ausgestattet.

Unter seinem älteren Sohn Béla Széchenyi entfaltete sich der englische Garten, als er von seinen Expeditionen in Mittel- und Ostasien zahlreiche seltene Pflanzen mitbrachte.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das herrenlose Schloss beinahe dem Verfall preisgegeben, seine Einrichtung wurde weggetragen. Nach den Renovierungsarbeiten von mehr als zwanzig Jahren wurde das István Széchenyi Museum am 21. September 1973 im mittleren Teil der Gebäudeanlage, im sog. „alten Schloss“ eröffnet. Die Renovierungsarbeiten liefen danach im Schloss noch weiter. Danach wurde der östliche Schlossflügel, der einstige Reitstall erneuert, dann im Jahr 1985 wurde der Ausstellungsraum durch den renovierten Széchenyi-Flügel erweitert.

Ab 2014 übernahm das Kultur-, Forschungs- und Festivalzentrum Eszterháza die Verwaltung des István Széchenyi Museums. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss führen die Geschichte, den Aufstieg und die prominenten Mitglieder der Familie Széchényi sowie das Leben von István Széchenyi vor. Die Interieure machen durch zeitgenössische Möbelstücke, Gemälde und Dokumente die Atmosphäre des Schlosses im 19. Jahrhundert spürbar. Die barocke Treppe führt ins Obergeschoss, wo zahlreiche Dokumente, Muster und Makette das praktische Werk von István Széchenyi veranschaulichen. Das Schloss, der Schlosspark und die Lindenallee sind seit 2001 Teil des Welterbes Neusiedler See. Der Schlosspark und die Lindenallee gehören auch zu den historischen Gärten Ungarns und gelten als Naturschutzgebiete.

Während der Rekonstruktionsarbeiten zwischen 2020 und 2023 wurde das Alte Schloss, der Széchenyi-Flügel, das Blumenhaus, das Pandurhäuser und der Schlosspark rekonstruiert und die Ausstellung, die István Széchenyi als Staatsmann und Privatperson präsentiert, erneuert.

Ab dem 1. Oktober 2023 kann der Park des Széchenyi-Schloss von Dienstag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr besichtigt werden. (Das Ticket berechtigt zum einmaligen Eintritt)

Ab dem 15. Dezember 2023 empfängt das renovierte Schloss die Besucher von Dienstag bis Sonntag zwischen 9:00 und 17:00 Uhr (Kassenschluss um 16:30 Uhr)

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