Fertőrákos (Kroisbach)

Es liegt 10 km von Sopron entfernt am Ufer des Neusiedler Sees. Seinen ungarischen und deutschen Namen erhielt das Dorf von dem krebsreichen Bach Rák (Krebs), der durch die Siedlung fließt und in den Neusiedler See in der Kroisbacher Bucht mündet. Das ist das einzige Dorf in Ungarn, das von einer Steinmauer umgeben war, fast alle seine Gebäude sind Denkmäler. Fertőrákos war bereits in der Römerzeit bekannt, wie das der Steinbruch und das Mithras-Sanktuarium beweisen. Das Gebiet war der westlichste Landbesitz des im 11. Jahrhundert von König St. Stephan gegründeten Bistums Győr. Bereits 1199 erscheint der Name der Siedlung als Rakus in mittelalterlichen Urkunden. Der Name Fertőrákos taucht in den Quellen oft im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit zwischen der Stadtregierung von Sopron und den Bischöfen von Győr auf, dann ab Ende des 16. Jahrhunderts, während der Türkenherrschaft, wurde die Siedlung Sitz der Bischöfe von Győr. Im Leben von Fertőrákos, das hauptsächlich von Deutschen bewohnt war, wurde die Deportation der deutschsprachigen Bevölkerung im Jahr 1946 der nächste Wendepunkt. Anstelle der in Deutschland ausgesiedelte deutschsprachige Bevölkerung wurden aus dem früheren Oberungarn vertriebene ungarische Familien angesiedelt.

Sehenswürdigkeiten:

Mithras-Sanktuarium: Neben dem Radweg, der Fertőrákos und Mörbisch verbindet, befindet sich ein römisches Sanktuarium, der dem persischen Sonnengott Mithras gewidmet ist. Das verlassene höhlenartige Heiligtum wurde 1866 fast zeitgleich von dem Steinmetz, György Malleschitz und von Ferenc Stornó Jr. entdeckt. Ferenc Stornó der Ältere beteiligte sich an den Ausgrabungen und baute über dem Heiligtum ein Gewölbe aus gemeißeltem Kalkstein. Es kann von Frühling bis Herbst besichtigt werden.

Mineralienmuseum: In der Ausstellung ist die 45-jährige Sammlung von István Makovnik und seiner Familie zu sehen. 2000 Calcit Kristalle in verschiedenen Farben und Formen sowie 400 Fossilien können hier betrachtet werden.

Fertőrákos-Höhlentheater und Miozän-Themenpark: In dieser Gegend gab vor Millionen von Jahren das Pannonische Meer. Heute erwartet die Besucher eine renovierte Anlage nach europäischem Standard, das Steinbruch- und Höhlentheater Fertőrákos.

Pranger: Im Zentrum der Ortschaft befindet sich Ungarns einziger auf einem öffentlichen Platz erhalten gebliebener Pranger aus dem 17. Jahrhundert, die Säule der Schande. In den frühen 1530er Jahren ließ das Dorf ein neues Gefängnis unterirdisch auf dem Marktplatz errichten, darüber wurde ein Turm erbaut, der der noch heute bestehende Pranger war.

Bischofsschloss: Die Burgfassade wurde vom Ende des 16. Jahrhunderts bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts von drei Bischöfen aus Győr geformt, deren Familienwappen über den Fenstern im Obergeschoss zu sehen sind. Während der Regierungszeit von György Széchényi kam die U-Form des Schlosses zur Stande, das Schloss wurde1683 von den Türken zerstört, dann unter Ágost Keresztély wiederaufgebaut, und schließlich kann der endgültige Bau und die Rokoko-Ausstattung des bischöflichen Schlosses Bischof Ferenc Zichy zugeschrieben werden. Das Denkmal kann derzeit nicht besucht werden, wartet auf Wiederverwendung.

Mittelalterliche Stadtmauer: Die 4 Meter hohen Mauern mit Schießscharten aus dem 16. Jahrhundert sind heute noch auf der Hauptstraße des Dorfes zu sehen. Die untere Stadtmauer wurde mit einem Basteiturm ergänzt. Der von der alten Stadtmauer begrenzte Siedlungskern steht seit 1969 unter Denkmalschutz. An der unteren Stadtmauer befindet sich das Denkmal der Heimatvertriebenen, das an die Deportation der deutschen Nationalität des Dorfes im Jahr 1946 erinnert.


In der Nähe von Fertőrákos erhob sich neben der erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer auch die Burg Macskakő. Für mehr als zwei Jahrzehnten (1441-1464) befand sich diese fast uneinnehmbare Burg in ständigem Konflikt mit der Stadt Sopron. Die Besitzer wechselten sich oft ab und nutzten die Tatsache, dass Sopron und seine Umgebung ab 1441 Grundpfand von den Habsburgern war, während die Burgen Rákos und Macskakő unter der Herrschaft des Bischofs von Győr und des ungarischen Königs standen. Hussitische Söldnerheere überfielen und plünderten das Gebiet von der Burg aus. Die Burg wurde 1464 dem Erdboden gleichgemacht, ihr Standort ist seither von Legenden verschleiert.

Heimatausstellung: Heimatgeschichtliche Sammlung, Kirchen- und Vereinsfahnen, Ziegelmuseum, Bauernstube, original Rauchküche, Weinkeller mit Holzpresse, Scheune und ein 40 Meter tiefer Brunnen sind hier zu sehen. Die am Ende des Hofes errichtete Scheune zeigt alte Weinbaugeräte, landwirtschaftliche Maschinen und Fassbinderwerkzeuge.

Römisch-katholische Kirche: Die Kirche steht mitten im Dorf. Es ist ein so hohes Gebäude, dass es von allen Teilen des Dorfes zu sehen ist. Im Obergeschoss befindet sich ein halbkreisförmiger Glockenraum mit drei Glocken. Der hohe, starke Turm ist von einem Balkon mit Steingeländer umgeben, der während der türkischen Überfälle als Warte diente. In Friedenszeiten wurden von hier Brände beobachtet, und vielleicht die Dorfbewohner über die aus Sopron anreisenden Gäste informiert.

Wassermühle mit Sonnenuhr: Das zum täglichen Leben in der Siedlung benötigte Mehl wurde von drei Mühlen produziert. Nur einer davon ist heute noch erhalten. An der Fassade befinden sich eine Sonnenuhr und ein Madonnenbild.

Szárhalmi-Wald (Zarhalm Wald): Der Szárhalmi-Wald ist ein Vorsprung des Lajta-Gebirges, ein Mitglied des Hügels entlang des Neusiedler Sees. Das Besondere an dem Schutzgebiet ist, dass seine Tierwelt eine „Brückenfunktion“ zwischen den Kalkbergen der Östlichen Kalkalpen und den Kleinen Karpaten einnimmt. Der 412 ha große bewaldete hügelige Szárhalmi-Wald ist ein besonders schöner Teil des Nationalparks. Die geologischen und klimatischen Bedingungen hängen teilweise mit den kontinentalen Landschaften Ungarns und teilweise mit den südlichen, submediterranen Landschaften zusammen, was die Einzigartigkeit der Wälder hier ausmacht.

Gedenkstätte Paneuropäisches Picknick: Von Fertőrákos Richtung Sopron lohnt sich einen kleinen Umweg zur Gedenkstätte des Paneuropäischen Picknicks zu machen. Bei einem gemütlichen Spaziergang können wir anhand von Fotos den Durchbruch der Ostdeutschen 1989 miterleben. Das Besucherzentrum wurde zum 30. Jahrestag des Ereignisses erbaut, das barrierefreie, 200 Quadratmeter große Leichtbaugebäude ist jedes Jahr von April bis Oktober geöffnet. Die Hauptfunktionen der Einrichtung: öffentlicher Informationsraum, Museumsausstellungsraum, Café, Sozialräume. Im Gebäude befindet sich auch eine interaktive Gedenkausstellung über die Ereignisse des Paneuropäischen Picknicks von 1989. Im Rahmen des Projekts wurden die Informationstafeln im Außenbereich des Gedenkparks mit aktualisierten Inhalten und in moderner Form erneuert. In der Promenade sind Trittsteine, die die wichtigsten historischen Ereignisse beschreiben.

Lehrpfad Sziklai Benge (Felsenkreuzdorn): Beim Besuch des Lehrpfades können die Besucher die Naturschätze des Steinbruchs in Fertőrákos, des Fertő-Landschaft und des Fertő-Hanság-Nationalparks kennenlernen. An den Aussichtspunkten werden die wichtigsten Lebensräume, die entlang des Pfades vorkommenden geschützten Pflanzen- und Tierarten, die aktuelle und vergangene Landnutzung thematisch dargestellt.

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