Weingebiet
Das Soproner Weingebiet wird als „außergewöhnliches Weingebiet” genannt. Zu der Faszination und Besonderheit des Gebiets trägt auch bei, dass die Weinbauer ihre Weinkeller nicht in den Weinbergen, sondern unter ihre Häuser in der Stadt bauten. Das bedeutete damals nicht nur ein Privileg, sondern auch mehr Schutz für die Weinbauer.
Im Soproner Weinbaugebiet findet man die größte blaufränkische Rebfläche Ungarns, ca. 1000 Hektar, die einen Anteil von zwei Drittel des Weinbaugebiets ausmacht. Die bekanntesten Rebsorten des Weinbaugebiets sind Grüne Veltliner, Chardonnay, Savignon Blanc, Oliver Irsay, Königliche Mädchentraube, Zenit, Tramini, Blaufränkisch, Zweigelt, Cabernet Savignon, Merlot, Pinot Noir und Shiraz.
Wenn Sie in Sopron sind, werden Sie die Begriffe Ponzichter und Buschenschank bestimmt hören.
Die Bezeichnung Ponzichter stammt aus dem deutschen Wort Bohnenzüchter. Die Weinbauer aus der Gegend pflanzten Bohnen zwischen den Rebstöcken und aßen vielerlei Bohnenspeisen. Das Leben des Ponzichters war vollständig mit der Erde verbunden. Seine Tage wurden durch das ständig wechselnde Wetter bestimmt. Er bestand auf die Traditionen, da er diese von seinen Vorfahren gelernt hatte. Bei der Arbeit verwendete er die selben Praktiken und die gleichen Werkzeuge wie seine Vorgänger. Sein Leben war bestimmt von der Blüte der Reben, dem Rebschnitt, der Weinlese und der Schweineschlacht im Winter, denn dieser Kreislauf beherrschte das Leben der Landwirte. Mal besser, mal schlechter, aber sie lebten von der Erde.
Die Grundlage zum Leben in Sopron bat die Familie. Die Männer kümmerten sich um die finanziellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten der Familie. Die Frauen führten den Haushalt, arbeiteten im Weinberg und im Buschenschank. Die Kinder wurden im Sommer von den Großeltern erzogen, da die Eltern den ganzen Sommer über im Weingarten arbeiteten. Nur wenige Kinder aus diesen Familien setzten ihre Ausbildung fort. Der Weinbau umfasste früher auch andere Arbeitsprozesse. Der traditionelle Weinbau begann mit dem heute unbekannten Pfahlziehen. Damals war die Weinlese noch im November, deshalb waren diese Arbeiten stark wetterbedingt. Nach dem Ausziehen der Pfähle zertrat der vorsorgliche Bauer auch den Ort der Pfähle und bedeckte die Reben mit Erde, um die Wurzeln vor den Widrigkeiten des Winters zu schützen. Die Arbeit mit den Pfählen wurde von den Mädchen und Frauen erledigt. Die Männer gruben in dieser Zeit den Boden auf, was eine große körperliche Anstrengung bedeutete.
In Buschenschanks (Weinlokal) zeigt noch heute ein über dem Tor „ausgesteckter“ (gehängter) Tannenzweig (Busch) oder ein Strohkranz mit einem weißen oder farbigen Band, manchmal mit einer Flasche oder mit einem Kreuz, was der Bauer dem Besucher serviert.
Das Leben der alten Bauern kann man bei einem Spaziergang durch das sogenannte Ponzichter-Viertel, dh um die Balfi-Straße, die Gazda-Straße, die Szentlélek-Straße und die Szent-Mihály-Straße herum, erleben.
Auf der Website https://soproniborut.hu/de/ können Sie weitere interessante Informationen erhalten und die lokalen Winzer kennenlernen!