Harka (Harkau)

Obwohl der Name Villa Harka erstmals 1245 in den schriftlichen Dokumenten erwähnt wurde, war das Gebiet seit prähistorischen Zeiten bewohnt, da der Weg der Bernsteinstraße an der Siedlung vorbeiführte. Die ungarischen und deutschen Namen des Dorfes stammen auch von dem Hoheitsnamen "horka" oder "harka" aus der Zeit der ungarischen Landnahme. Dieser Posten war der drittwichtigste im 10. Jahrhundert nach dem sakralen Herrscher (kündü) und der Exekutivgewalt ausübenden "gyula". Die Träger dieser Namen erfüllten richterliche Aufgaben. Das Dorf, 6 km von Sopron entfernt, ging 1429 in den Grundbesitz von Sopron über. Der Name Harka wurde 1947 auf Magyarfalva geändert. Als Ergebnis der Volksabstimmung von 1989 erhielt die Siedlung am 1. April 1990 ihren alten Namen zurück. 1881 war der prominente Gast des Dorfes Franz Liszt, dem eine Anekdote beigefügt ist:


Der berühmte Männerchor des späten 19. Jahrhunderts war der Concordia-Sängerbund in Harka. 1881 auf dem Weg nach seinem Heimatdorf Raiding kam Franz Liszt mit einer Kutsche in Harka an. Jung und Alt aus dem Dorf und der namhafte Chor warteten auf den Komponisten. Nach den Ovationen, die Franz Liszt empfingen, sang der Männerchor zu Ehren des Komponisten. Der aufgeregte Chor begann die Melodie aber zu hoch, sang trotzdem das Musikstück zu Ende. "Wenn ich es nicht gehört hätte, hätte ich nicht gedacht, dass sie es mit dieser Tonhöhe zu Ende singen können", sagte Liszt, dann wandte sich an einem der Chormitglieder, "Mein Herr, Sie haben Gold im Hals" – lobte er einen der Solisten des Sängerbundes.

Sehenswürdigkeiten:

Römisch-katholische Kirche: Die Kirche aus der Arpad-Zeit bewahrt noch ihre romanischen und gotischen Details, ihr bedeutender Teil wurde aber im 18. Jahrhundert im Barockstil erbaut. Beim Betreten der von Nagelschmieden gemachten benagelten Tür begrüßt das blinkende Weiß und das tiefe Blau des Altarbildes der mittelalterlichen Apsis, gemalt von Ferenc Storno, die Besucher. Erinnerungen an die gotische Bauzeit auf der Südseite sind die Spitzbogenfenster und das profilierte Türgewand.

Evangelische Kirche: Dank dem 1781 von Joseph II. erlassenen Toleranzpatent konnten die Lutheraner ihre Religion frei ausüben und den Kirchenbau beginnen; allerdings konnte die Kirche nur im Hof ohne Turm erbaut werden. Nach beinahe fünf Jahre langen harter und beharrlicher Arbeit wurde die Kirche 1787 geweiht. Die Kirchengemeinde ließ zum 100-jährigen Jubiläum der Kirche im Jahr 1886 einen 42 Meter hohen Turm errichten. Zum 150-jährigen Jubiläum der Kirche 1937, wurde der renovierungsbedürftige Turm erneuert: Zu dieser Zeit erhielt er seine heutige Gestalt und seine endgültige Höhe von 37 Metern.

Istenszéke (Himmelsthron): Im südlichen Grenzabschnitt des Soproner Gebirges verläuft ein langer Bergrücken von Muck bis zum Himmelsthron oberhalb von Harka. Durch archäologische Ausgrabungen wurden auf dem Hügel Spuren einer Erdburg aus der frühen Eisenzeit freigelegt, die den hier verlaufenden prähistorischen Handelsweg, die spätere Bernsteinstraße, bewachte.

Harka-Gipfel: Der Harka-Gipfel – auch bekannt als Kogelberg, der von den Einheimischen als Kogli genannt wird – ist ein Naturschutzgebiet. Eine bemerkenswerte geschützte Pflanze dieses Gebiets ist die Silberdistel. Die Legende eines getauften spätawarischen Herrschers (tudun) aus der Zeit der Völkerwanderung, ist mit dem Harka-Gipfel verbunden, der die Siedlung im Süden begrenzt.


Der deutschsprachigen Legende nach wurde der Berg nicht von der Natur geformt, sondern das ist ein Hunnengrab (awarisch) aus der Zeit Thuduns. Der awarische Herrscher, der zum Christentum übertrat, war am Arm verwundet und wurde in seinem Glauben unsicher. Er wurde vom Bösen versucht, indem der Böse behauptete, bis er nicht dem Kreuz folgte, schützte er ihn vor allen Kampfwunden. Der verwundete Herrscher griff nach dem Kreuz über seinem Bett und widerstand der Versuchung. Der verwundete Herrscher wäre am nächsten Tag nach Sabaria (heute Szombathely) gegangen, um sein Volk vor den Machenschaften des Bösen zu warnen, aber auf dem Weg, wo sich Kogelberg erhebt, starb er. Sein letzter Wunsch war es, einen Berg über seinen toten Körper mit einem Kreuz auf der Brust zu erheben. Als sie mit dem Haufen fertig waren, öffnete sich der Boden und die Wälder stürzten in die Tiefe und wurden in den Hohlräumen des Brennbergs zu Kohle. Gleichzeitig kamen riesige Granit- und Quarzfelsen an die Oberfläche. Die so entstandenen Granatkörner im Glimmerschiefer sind die versteinerten Tränen des Herrschers ...

Und tatsächlich ist der Harka-Gipfel die Oberflächenerscheinung des metamorphen Gesteins des Soproner Gebirges, nur wenige Kilometer vom Höhenzug des Soproner Gebirges entfernt.

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GPS: 47.633957 / 16.598626