Fertőszéplak (Schlippach am See)

Fertőszéplak liegt am Zusammentreffen der Kleinen Tiefebene und des östlichen Ausläufers der Alpen. Das Dorf wurde auf vier Hügeln errichtet: Halom-Hügel, Lóránt-Hügel, Templom-Hügel und Eresztén-Hügel. Das Dorf wechselte öfters den Besitzer. Sein ältester Besitzer war die Osl Familie. Im 13.-14. Jahrhundert wurde Széplak als Zöllnerort der Grundherrschaft verzeichnet. Seine namhaften Besitzer waren König Sigismund, die Familie Török aus Enying, die Nádasdys, die Esterházys und die Familie Széchényi. 1682 nahm Erzbischof György Széchényi von Pál Esterházy das Schloss sowie die dazugehörigen Ländereien und Majoren zu Pfand. So wurde Széplak beinahe ein Jahrhundert lang zur Residenz der Familie Széchényi.

Jakabfalva war der Vorgängersiedlung von Fertőszéplak. Sie war eine der sechs Siedlungen, die aufgrund der Wasserspiegelschwankungen des Neusiedler Sees inzwischen verschwunden sind. Bereits aus der karolingischen Zeit gibt es eine Legende über das Kloster St. Jakob. Die Einwohner von Fertőszéplak fanden im Becken des Neusiedler Sees zwei Glocken der alten Kirche in Jakabfalva. Die größere, die von einem Stier aus dem Schlamm ausgeworfen wurde, ist heute im Turm der Heilig-Geist-Kirche zu finden.

Sehenswürdigkeiten:

Schloss Széchényi: Das Schloss gegenüber dem barocken Kalvarienberg spielt eine herausragende Rolle in der Geschichte der Familie Széchényi. In diesem Schloss starb der Burgkapitän, György Széchényi (II.), dem König Lipót I. von Ungarn den Grafentitel verlieh, und kam Ferenc Széchényi, der Gründer des National Museum, der Vater des Grafen István Széchenyi, zur Welt. Nachdem die Familie das Gutshofzentrum nach Cenk verlegt hatte, verschlechterte sich der Zustand des Schlossgebäudes. Ab Frühjahr 2021 erwartet im renovierten Schloss das neue Besucherzentrum der Welterbe-Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See, das Besucherzentrum Peisonia, die Besucher, das die einzigartigen Werte der Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See zeigt.

Der "Széchényi Birnbaum": Der "Széchényi Birnbaum" befindet sich im Zentrum des ehemaligen Gutshofes der Familie Széchényi, direkt am Fuße des Schlosses. Der 130 Jahre alte Birnbaum wurde 2019 Finalist des von der Ökotárs-Stiftung ausgeschriebenen Wettbewerbs „Baum des Jahres“ und belegte den 3. Platz.

Allerheiligenkirche: Mitten im Dorf stand bereits um 1250 an ihrem heutigen Standort eine Kirche. Der Grundstein der heutigen Kirche wurde hier 1728 von Burgkapitän György Széchényi (II.) gelegt. Besonders wertvoll ist die originale barocke Ausstattung der Kirche.

Kalvarienhügeln: Die beiden barocken Kalvarienhügel, die sich vor dem Schloss erheben, das Heilig-Grab- und das Heilig-Kreuz-Kalvarien, und die Allerheiligenkirche bilden den sog. Dreihügel von Széplak.

Heimatsmuseum: Das Dorfmuseum präsentiert die volkskundlichen Traditionen, Einrichtungsgegenstände und die Lebensweise der Dorfbewohner. Die erhalten gebliebenen fünf Häuser der Öreg utca (Altstraße) wurden 1982 vom Soproner Museum umgebaut. Die schöne, einheitliche, nach Sägezahn-Muster bebaute Straße ist ein Meisterwerk der Volksarchitektur der Kleinen Tiefebene.

Eisenbahnlampenmuseum: In Fertőszéplak kann die private Eisenbahnlampensammlung von József Haragovics besichtigt werden, das Museum befindet sich in einem Anfang des letzten Jahrhunderts erbauten Bauernhaus mit Veranda. Die Ausstellung ist in Mitteleuropa einzigartig.

Spazierwege der Kirchhügel: Der Kirchhügel in Fertőszéplak wurde komplett rekonstruiert. Entlang der Parkwege vom Kirchhügel werden Rastplätze und Trinkbrunnen installiert und Tausende von Pflanzen angepflanzt.

Stumpfturm: Westlich der Siedlung, in Richtung Hegykő, befindet sich der Eresztén-Hügel. In dem kleinen Wald neben dem Radweg B10 versteckt sich eine entzweigebrochene schwarze Granitsäule. Die gebrochene Säule symbolisiert das zerbrochene Leben der Frau von Miklós Esterházy, Gräfin Margit Cziráky, die im Alter von 37 Jahren starb, als sie ihr fünftes Kind zur Welt brachte. Das Denkmal wurde von den Aufsichtspersonen des Gutshofs Esterházy der in der Gegend äußerst beliebten Gräfin errichtet.

LÁTKÉP-Freilichtgalerie: Im Jahr 2011 wurde die LÁTKÉP-Freilichtgalerie im Zentrum von Fertőszéplak unter der Obhut des Kulturhauses Fertőszéplak eingerichtet. Einmal im Jahr eröffnet die Ausstellung mit wetterfesten Kopien neuer Werke, die die Besucher das ganze Jahr über bewundern können.

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GPS: 47.617244 / 16.840571