Fertőszentmiklós (St. Niklau)

Die Stadt war schon um 3500-2500 bewohnt, aber auch die Armeen des Römischen Reiches waren hier. Sie wird erstmals 1228 in einer Urkunde in der Form Terra Neweg erwähnt. Während des Tatareneinfalls wurden Fischer an der Stelle der fast vollständig ausgestorbenen Bevölkerung angesiedelt, deren Schutzpatron der heilige Nikolaus war. So könnte es vorkommen, dass zunächst die Pfarrei und später die Siedlung selbst nach dem Schutzheiligen benannt wurden. 1535 ging sie in den Besitz von Tamás Nádasdy, dem mächtigsten Grundherrn Transdanubiens, und ab 1719 in den Besitz von der Familie Esterházy über. Die Stadt wurde 1683 von Türken verwüstet. Seinen Namen erhielt sie 1906, als die beiden unabhängigen Siedlungen Szentmiklós und Szerdahely vereinigt wurden.

Sehenswürdigkeiten:

Römisch-katholische Kirche: Die Seitenwände der alten Kirche wurden ursprünglich im gotischen Stil gebaut und stammen aus dem 13. Jahrhundert. Die Kirche wurde 1683 von den gegen Wien marschierenden Türken niedergebrannt, und erst um 1724 wiederaufgebaut, dann aber in ihrer heutigen barocken Form.

An der Spitze des Kirchturms war das Kreuz in eine Kanonenkugel eingebettet. Die Eisenkugel mit einem Durchmesser von dreißig Zentimetern war türkischen Ursprungs, trug der Legende nach das Bein eines lokalen mutigen Soldaten, und als der Verwundete nach Hause gebracht wurde, wurde auch die Kanonenkugel auf den Streitwagen gelegt.

Szeredi-Heiligtum: Während eines großen Sturms schlug ein Blitz in die Statue ein und die tragende Säule brach in Stücke, verbarg die Statue unter sich. Während der Enttrümmerung sahen die Gläubigen aber mit Bewunderung, dass die Statue völlig unbeschädigt war. Die Nachricht von diesem Ereignis sprach sich herum und sie wurde ab Ende des 15. Jahrhunderts als Wallfahrtsort betrachtet.

Aussichtsturm: Neben dem Friedhof, in der Agghegy-Straße, befindet sich der Aussichtsturm der Stadt, der 2014 übergeben wurde. Der etwa 12 Meter hohe Aussichtsturm kann kostenlos besichtigt werden. Von der obersten Ebene hat man ein tolles Panorama auf den Neusiedler See, auf die Kleine Tiefebene und auf das Alpenvorland.

Flughafen Meidl: Der Flughafen wurde 1997 eröffnet und ist seitdem für den internationalen Verkehr geöffnet. Der Flughafen bietet Rund- und Taxiflüge, Fallschirmspringen und Pilotenausbildungsmöglichkeiten.

Herrenhaus Bezerédj: An der Kreuzung Fertőd ist das Herrenhaus der Familie Bezerédj zu sehen. In diesem Herrenhaus wurde István Bezerédj geboren, ein prominenter Politiker und Redner der Reformation, der „ungarische Demosthenes“. Hier lebte er mit seiner ersten Frau, Amalia Bezerédj, die Pionierin der ungarischen Kindergärten und Kinderliteratur war. Das Gebäude ist derzeit das Bürogebäude eines Industriestandortes.


Eine andere berühmte Persönlichkeit, die hier geboren wurde, ist Pál Felsőbüki Nagy, ein Politiker der Reformzeit. Seine Rede hatte die Auswirkung, dass István Széchenyi 1825 in der Volksversammlung in Pressburg (Pozsony) ein jährliches Einkommen seiner Herrschaftsgüter für die Ungarische Akademie der Wissenschaften anbot.

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