Balf (Wolfs)
Balf ist eines der bekanntesten Weinbaugebiete der Welterbe-Kulturlandschaft Fertő/Neusiedler See und gehört seit 1986 zu Sopron. Sein Heilwasser war bereits in der Römerzeit bekannt und wurde nicht nur zum Baden, sondern auch als Trinkkur verwendet. Ab dem 16. Jahrhundert wurde dem Bad eine besondere Heilkraft zugeschrieben und im Zeitalter des Dualismus galt es als einer der bedeutendsten Badeorte der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Der ungarische Name Balf stammt vom deutschen Namen des Dorfes (Wolfs), der mit dem Kult des Bischofs St. Wolfgang zusammenhängt. St. Wolfgang war der Erzieher von Gizella, der Frau von König St. Stephan.
Sehenswürdigkeiten:
Trinkbrunnen: Im Siedlungsteil Richtung Fertőrákos wurde 2008 der Trinkbrunnen übergeben, wo jeder vom Wasser frei trinken und mitnehmen kann. Der reich verzierte Trinkbrunnen wurde von der Porzellanmanufaktur Zsolnay hergestellt.
Englischer Park mit Badekapelle: Die barocke Badekapelle im Park des Kurortes Balf wurde 1773 zu Ehren des Hl. Josef erbaut. Die Decken- und Wandfresken, die die barocke Kapelle und das Altarbild schmücken, stammen ebenfalls von István Dorffmaister. 1898 kaufte Dr. István Wosinski das Heilbad von Sopron. 15 Jahre später ging auch die Kapelle in seinen Besitz über. Damals erlebte das Bad seine Blütezeit und war neben Karlsbad (Karlovy Vary) und Franzenbad (Františkovy Lázně) einer der beliebtesten Badeorte in der Österreich-Ungarischen Monarchie. Das schwefelhaltige Heilwasser aus der Quelle, das lithiumhaltige „Balfiwasser“ mit Kohlensäure (Weinwasser) und der für Schlammbehandlungen verwendete Heilschlamm begründeten die Popularität des Bades. Ein malerischer, von einem Bach durchzogener Kurpark umgibt das Rehabilitationsmedizinische Institut. Entlang der breiten Spazierwege heißen bunte Bänke und Skulpturen die Gäste willkommen. Im Park wechseln sich Baumgruppen, Lichtungen, prächtige Blumenmatten ab. Die romantische Landschaft ist reich an beruhigenden blauen und grünen Farben. Der 20-Morgen-große Park ist ideal für diejenigen, die sich genesen und erholen möchten.
Kirche St. Wolf: Auf dem Kirchhügel mit malerischer Aussicht, umgeben von einer befestigten Friedhofsmauer, steht das Kirchlein mit gotischem Altarraum. Vor der Friedhofsmauer befindet sich das Nationaldenkmal zum Gedenken an die ermordeten Juden in Zwangsarbeit (u. a. Antal Szerb).
Evangelische Kirche: Die Kirche im Zentrum des Dorfes (ohne Turm) wurde nach dem Toleranzpatent von 1781 gebaut, und das Gebäude erhielt 1940 einen Turm. Aus der barocken Kirchenausstattung ragt die fast 200 Jahre alte Orgel (das Werk des Soproner Orgelbauers Fülöp König) heraus, die in der Programmserie „Orgel ohne Grenzen“ auch eine Rolle hatte.
Heilbad von Balf: Die Heilquellen von Balf waren auch den Römern bekannt. Zahlreiche Funde beweisen, dass es bereits im 2. Jahrhundert, während der Herrschaft von Marcus Aurelius, in der Siedlung ein entwickeltes Badeleben gab. Das Heilwasser wurde nicht nur zum Baden verwendet, sondern es wurde auch getrunken. Die Schwefelquellen in Balf wurden 1975 zum Heilwasser erklärt. Heute befinden sich neben dem Heilbad ein sechsstöckiges Kurhotel und ein Krankenhaus.