St. Georg-Kirche
Die in den 1390er Jahren erbaute Kirche befindet sich im Herzen des Stadtzentrums in der Szent György Straße. Sie fällt kaum auf, da sie unter den Wohnhäusern versteckt liegt und ihr Kirchturm nur von der Grabenrunde aus zu sehen ist.
Die Geschichte der Kirche ist mit einem Mordfall verbunden. Nach der Ermordung von János Büki stiftete einer der Täter, János Schmuckenpfennig, das Grundstück in der Szent György Straße (St. Georgengasse), als Buße für den Bau einer Kirche. Die gotische Kirche war in dem 14. und 15. Jahrhundert noch ein separates Gebäude mit einem Stufenportal mit Reliefs, die St. George und St. Margarete von Antiochia darstellen. Sie können die Schnitzereien an der Fassade der heute schon barocken Kirche bewundern. Ab 1555 wurde das Gebäude von Lutheranern, ab 1674 von Jesuiten genutzt, die daneben auch ein Schülerheim und ein Lyzeum errichteten. Der Kirchturm fiel dem großen Brand von 1676 zum Opfer, gemäß Überlieferungen wurden auch die Glocken durch die Hitze geschmolzen.
In den folgenden Jahrzehnten fanden mehrere Erneuerungen statt, die Seitenaltäre wurden angebaut und der Innenraum barockisiert. Damals wurde der Hauptaltar fertiggestellt, der heute noch zu sehen ist. 1867 stürzte der barocke Turm an der Grabenrunde der Kirche ein, sodass 1882 ein neuer gebaut werden musste. Die beiden Weltkriege haben dem Gebäude schwere Schäden zugefügt: 2 Glocken wurden beschlagnahmt, die Kirche hat einen Bombentreffer abbekommen, ein Teil der Innenausstattung, die Fenster und das Dach wurden zerstört. Dank der monumentalen Restaurierung nach dem 2. Weltkrieg wurde der gotische Kircheneingang wieder sichtbar.
Die 1839 gegossene St. Georgsglocke ist die älteste Soproner Kirchenglocke, ein Werk des berühmten Soproner Glockengießerfamilienbetriebes, der Fa. Frigyes Seltenhofer und Söhne Glockenfabrik.
Hier befindet sich auch die älteste noch funktionierende Orgel Ungarns, ihr Orgelgehäuse entspricht dem Zustand von 1753, ihre Spielausstattung, innere Struktur und Orgelklang entsprechen dem Instrument von 1633.
