Orthodoxe Synagoge
Die orthodoxe Synagoge in Paprét (Pfarrwiese) wurde zwischen 1890 und 1891 nach den Plänen von János Schiller aus Sopron erbaut.
Die Decke wurde mit einem illusionistischen Wandgemälde des Malers Rudolf Steiner verziert, das inzwischen zerstört wurde. Der markanteste Teil des Inneren der Synagoge war die hölzerne, reich verzierte Thoranische, deren Abdruck noch heute an der Südwand zu sehen ist.
Im Juli 1944 wurde hier das Paprét Ghetto errichtet. Nach dem Krieg, ab 1945, nutzten zurückgekehrte Mitglieder der orthodoxen und neologischen Gemeinden das Gebäude gemeinsam. Da Familien mit Kindern aufgrund der Ereignisse von 1956 auswanderten, verkaufte die kleine Glaubensgemeinde 1969 die Synagoge.
An ihrer Fassade wurde 2004 eine schwarze Marmortafel angebracht, die an die 1640 Märtyrer erinnert, die während des Holocaust getötet wurden.
Neben der Synagoge symbolisiert das 2004 vom Bildhauer und Münzstecher László Kutas geschaffene Holocaust-Mahnmal den Entkleidungsraum vor den Gaskammern und erinnert an die mehr als eineinhalbtausend Soproner Opfer der Konzentrationslager.
Das sanierungsbedürftige Gebäude steht unter Denkmalschutz und öffnet bei Ausstellungen, Konzerten und Aufführungen seine Türen für die Öffentlichkeit.