​Kapelle St. Jakob

Die Kapelle, die nach St. Jakob benannt wurde, wurde im Mittelalter von den Metzgern auf dem Friedhof um die St. Michael-Kirche errichtet.

Die in der Mitte des 13. Jahrhunderts gebaute Kapelle wurde als Knochenhaus (Ossarium) benutzt, da der Friedhof nicht erweitert werden konnte, wurden die Knochen von der Treppe in die Gruft der Kapelle abgeworfen, damit diese weiterhin an einem geheiligten Ort beruhen.

Der achteckige Grundriss der Kapelle umschließt eine romanische Rundkirche, eine Rotunde, die von einem Zeltdach überdacht wird. Wendet man sich der St. Michael-Kirche zu, öffnet sich ihr bogenförmiges Tor, zu dem eine Treppe führt. In dessen Tympanon ist ein romanisches Relief mit Drachen zu sehen, die den Baum des Lebens bewachen. Darüber befindet sich eine Gedenktafel für die Wohltäter der Kapelle.

Im 17. Jahrhundert wurde diese zusammen mit der St. Michael-Kirche zwischen 1608-1674 von Lutheranern genutzt. Später diente sie nur noch als Lager bzw. Munitionslager, bis der Stadtpfarrer György Prímes die regelmäßige Wiederverwendung der Kapelle anordnete. Im 19. Jahrhundert diente sie wieder als Lagerhaus, wurde aber vom Stadtpfarrer Endre Póda von dem Abriss gerettet, und von Ferenc Storno Jr. restauriert.

Im Kirchengarten steht der neugotische Kreuzweg, der 1892 von Ferenc Storno entworfen wurde. Die Reliefs wurden von Károly Hild, einem Steinmetzmeister aus Sopron, angefertigt. Die Kapelle St. Jakob ist ein bedeutendes Beispiel für den Übergang zwischen Romanik und Gotik in Ungarn und gehört zu den ältesten mittelalterlichen Gebäuden in Sopron.

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