Feuerturm (Tűztorony)

Der Feuerturm ist das Wahrzeichen von Sopron. Er ruht auf römischem Fundament, sein walzenförmiger Teil stammt aus dem Mittelalter, sein Balkon und Uhrenturm aus der Renaissance, und seine Kuppel aus dem Barock. In seinem Unterteil steht das Tor der Treue, der einen Rahmen für die 2000 Jahre lange Geschichte der Innenstadt bildet.

Wer kennt ihn nicht, den Feuerturm, das Wahrzeichen von Sopron, das Bauwerk, das seit 2011 zu den historischen Gedenkstätten Ungarns gehört und von dessen Balkon die Besucher einen einzigartigen Aussicht auf die Stadt genießen können?

Das barocke Zwiebeldach des Feuerturms erhöht sich mit dem zweiköpfigen Adler 58 Meter hoch, es ist also von mehreren Stellen in der Stadt gut sichtbar. Nach der Besteigung von fast 200 Wendeltreppen öffnet sich auf seinem Rundbalkon ein unvergleichbarer Ausblick auf die Innenstadt und das Sopron umgebende Lőverek. Bei klarem Wetter sind sogar die nahen Gebirgszüge der Alpen (Rax, Schneeberg) zu sehen.

Der Feuerturm gewann seine heutige Form mit dem Rundbalkon aus der Renaissance und der Barockhaube nach dem Schadenfeuer 1676, in dem der obere Teil des Turms vollkommen abbrannte.

Die Arbeit der Turmwächter war vielfältig:

- sie beobachteten die Gegend und meldeten die Richtung des Brandherdes nachts mit Laternen und tags mit farbigen Fahnen,

- sie kündigten die nähernden fremden Soldaten und fremden Weinkutschen den Stadtbewohnern an,

- sie mussten auch musizieren können, da sie aufgrund ihres Vertrags mit dem Stadtrat auf Hochzeiten, Beerdigungen und Stadtvergnügen als Musiker dienten,

- sie gaben den Sopronern im Viertelstundentakt durch Trompetenklang vom Rundbalkon an, wie die Zeit vergeht; ab dem 16. Jahrhundert bedienten sie auch die Turmuhr.

Der zweiköpfige Adler auf dem Dach des Feuerturms war ein Geschenk von König Ferdinand II. und Königin Eleonore als Gedenken an die Volksversammlung und die Krönung der Königin im Jahr 1622. Seinen endgültigen Platz erhielt er erst nach dem Schadenfeuer, während der Festlichkeiten zum Namenstag des ungarischen Königs Leopold I. im Jahr 1681. Zu dieser Zeit erklang auch die reparierte Turmuhr zum ersten Mal.

Der Turm gilt auch als Symbol der Treue: bei der Volksabstimmung am 14. Dezember 1921 entschieden sich Sopron und acht Gemeinden dafür, zu Ungarn zu gehören. Als deren Gedenken wurde das barockisierende Portal nach dem Konzept von Rezső Hikisch im Jahr 1928 erstellt. Die Statuengruppe über dem Portal - Hungaria sammelt die treuen Stadtbewohner um sich - ist ein Werk von Zsigmond Kisfaludi Stróbl. Als Gedenken an den entscheidenden Tag wurde es Tor der Treue genannt und mit folgender Schrift versehen: „Die Nation an Sopron“. Ins Stadtwappen über dem Tor wurde die Aufschrift Civitas Fidelissima hinzugefügt. 2001 erklärte die ungarische Regierung den 14. Dezember den Tag der Treue.

Ab 16. September 2023: Montag-Sonntag 10-18 Uhr. (Kassenabschluss um 17:30 Uhr)

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