Die mittelalterliche Neue Synagoge - Vergessene Soproner

In der Innenstadt von Sopron steht in der Új Straße 11 die Neue Synagoge, die ein halbes Jahrhundert „jünger“ als die Alte Synagoge ist, aber ebenso aus dem Mittelalter stammt.

Die Neue Synagoge wurde um 1350 als private Synagoge von einem Soproner Juden namens Izrael gebaut. Er musste um 1360 Sopron verlassen, da Ludwig der Große in einer Verordnung die Juden aus dem Ungarischen Königreich vertrieb. Diese Verordnung wurde einige Jahre später vom König widerrufen. Der Bauherr der Synagoge blieb in Wien, die rückkehrenden Juden führten aber die private Synagoge bis 1440 weiter. In diesem Jahr wurden die Häuser der Juden mit vier Ausnahmen an diejenigen vergeben, deren Häuser wegen den fortifikatorischen Arbeiten des Vorderen Tors auf dem Kovácsszer (heute Kleine Grabenrunde, „Kisvárkerület“) abgerissen wurden.

Ab diesem Zeitpunkt wurde der Name Új Straße („Neue Straße“) statt Zsidó Straße („Judenstraße“) verwendet. Ähnlich wie bei der Alten Synagoge wurde ihre Stelle vergessen und erst 1957 neu entdeckt. Die östliche Mauer der Synagoge wurde 1993 sichtbar, als vom Evangelischen Konventhaus (Szent György Straße 14.) eine Passage geöffnet wurde.

Die 2017 in der Synagoge eröffnete Dauerausstellung - Vergessene Soproner - wurde im Gedenken derjenigen jüdischen Familien und Personen errichtet, die vor 1944 in Sopron und seiner Umgebung lebten. Neben den Familiengeschichten kann man das Leben des nach 1840 in Sopron wiederkehrenden Judentums durch Alltagsgegenstände, Devotionalien und persönliche Gegenstände der Juden in der Stadt und ihrer Umgebung kennenlernen.

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